Definition, Synonyme, Beispiele, Vorteile und Nachteile des Leistungslohns

Zielführende Gestaltung von Leistungslohnsystemen: Muster, Arten, Modelle und Formen

Was ist Leistungslohn? Gibt es eine Definition von Leistungslohn? Machen Leistungslöhne Sinn? Wo liegen die Vorteile und Nachteile von Leistungslohnsystemen aus Sicht von Arbeitnehmern und Arbeitgebern? Welche Formen sind denkbar? Erfahren Sie hier alles, von A wie Arten bis Z wie Ziel von Leistungslöhnen.

Der Begriff des Leistungslohns galt lange, ebenso wie der des Leistungsgehalts, als antiquiert. Als Leistungslohn wurde die leistungsorientierte Vergütung von Arbeitern bezeichnet, um es von dem Leistungsgehalt der Angestellten abzugrenzen. Da diese Trennung immer häufiger unmöglich wurde, nutzte man statt dieser Begriffe ab Beginn dieses Jahrtausends den Terminus des Leistungsentgelts.

Renaissance des Leistungslohns

Nach Einführung der leistungsorientierten Bezahlung für öffentliche Verwaltungen hat sich jedoch das inhaltliche Verständnis für diesen Oberbegriff völlig verschoben. Heute wird unter Leistungsentgelt primär die leistungsorientierte Vergütung im öffentlichen Dienst verstanden. So erlebte der Begriff des Leistungslohns – als Oberbegriff für Leistungsgehalt und Leistungsentgelt außerhalb des öffentlichen Diensts – seine Renaissance.

Die kurze und doch außerordentlich prägnante Definition für Leistungslohn lautet:

Definition und Ziel des Leistungslohns

Anhand dieser Definition wird zweierlei erkennbar: Erstens ist der Leistungslohn wiederum zu der Gruppe der variablen, leistungsorientierten Vergütungen zu subsumieren. Das wirft die Frage auf, ob es auch feste, leistungsorientierte Vergütungsformen gibt. Die Antwort ist ja, denn die Arbeitsleistung kann auch als Vergütungsparameter für die Eingruppierung in eine Festgehaltsstruktur verwendet werden. Dies wurde lange Zeit häufig getan, heute jedoch kaum noch. Was es aber heute noch häufig gibt, sind Leistungszulagen. Sie sind nur theoretisch variabel. In der Praxis stellen sie Festgehaltsbestandteile dar.

Zweitens ist anhand der Definition das Ziel von Leistungslohnsystemen ersichtlich: Das Unternehmen verfolgt das Vergütungsprinzip der Leistungsgerechtigkeit oder will lediglich einen Leistungsanreiz schaffen. Aus diesem Grund ist die Vergütungshöhe an die Leistungshöhe (eines Individuums oder Teams) gekoppelt. Sie kann sich demnach an dem Grad der Leistungsgüte, dem Niveau der Leistungsmenge oder beidem ausrichten. Das wiederum führt zu der Frage, was unter Leistung zu verstehen ist.

Leistung als Vergütungsfaktor für Leistungslohnsysteme

Definition von Leistung: „Als Leistung wird das Erbringen eines Arbeitseinsatzes in Form von Energieaufwand des Arbeitnehmers, eines Teams, einer bestimmten Gruppe von Beschäftigten oder aller Beschäftigten einer Organisation bezeichnet“ (Quelle: Wolf, Performance Management). Vergütet wird also bei Leistungslohnsystemen der Arbeitseinsatz.

So gilt der Akkordlohn beispielsweise nur „auf Umwegen“ als Leistungslohnform: Über Akkordreife und Akkordfähigkeit wird sichergestellt, dass die Leistung als Input des Mitarbeitenden stets dem Erfolg als Output entspricht. So steht die Ausschüttungshöhe bei Akkordarbeit stets in einer vorab zwischen den Betriebsparteien vereinbarten Relation zur erbrachten Arbeitsleistung. Solch eine klar definierte Relation stellt auch bei Leistungsprovisionen und Leistungsprämien in den meisten Fällen die Grundlage für die Vergütungsberechnung dar.

Arten, Formen und Muster von Leistungslohnsystemen

Ebenfalls den Leistungslohnarten zuzurechnen sind Leistungszielprämien, verstanden als Prämien für das Erreichen vorgegebener oder vereinbarter Leistungsziele. Hier erfolgt die Ausschüttung jedoch erst bei bzw. oberhalb des Ziel-Leistungslevels. Leistungslohn kann sich an der individuell erbrachten Leistung ausrichten oder auch an der von Teams. Im letzteren Falle ist jedoch festzulegen, wie die Umrechnung von Teambonus in Leistungslohn erfolgt, wie also der Teambonus verteilt wird. An alle gleich? Nach Anwesenheitsstunden? Nach dem individuellen Beitrag zur Team-Gesamtleitung? Es bedarf somit eines zweiten, die Verteilung regelnden Faktors.

Sofern eine „Verteilung des Leistungsbonus per Gießkanne“, also an alle gleich, vorgesehen ist, kommt es stets zu Unzufriedenheiten der Leistungsträger, die nicht selten in einen Weggang münden. Um dies zu vermeiden, zahlen viele Unternehmen einen Spot-Bonus aus. Mit dieser individuellen Leistungslohnform werden herausragende Leistungen honoriert, um High Performer an das Unternehmen zu binden. Spot-Boni werden im Vorfeld üblicherweise nicht vereinbart, sondern erfolgen „überraschend“. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass bei den High Performern hiermit eine gewisse Erwartungshaltung für die Zukunft generiert wird.

Akkord, Leistungsprovision, Leistungsprämie, Leistungszielprämie, Spot-Bonus und Sonderleistungsprämie

Erbringt ein Mitarbeitender besondere Leistungen durch Mitarbeit in Arbeitsfeldern, die außerhalb des normalen Tätigkeitsbereichs liegen, werden häufig Sonderprämien als spezielle Form der Leistungsprämien gezahlt. Hohe Einsatzflexibilität kann ebenfalls hiermit honoriert werden. Auch diese Sonderprämien werden vorab zumeist nicht zugesichert, sondern im Nachhinein vor dem Vorgesetzten bei der zuständigen Stelle beantragt.

Informationen und Beispiele für Leistungslohn-Systeme

Die folgenden Fachbeiträge bieten Ihnen Tipps, Beispiele, Muster, Vorteile, Nachteile und viele Infos rund um Leistungslohnsysteme.

Möchten Sie direkt mit einem Experten über Ihre Fragen und Herausforderungen im Bereich von Leistungslohnsystemen sprechen? Dann nehmen Sie bitte einfach jetzt » Kontakt zu den Vergütungs-Experten auf.