Erfolgsorientierte Vergütung in der Praxis

Erfolgsorientierte Vergütung in der Praxis
Erfolgsorientierte Vergütung in der Praxis

Nichts ist wertvoller für die Weiterentwicklung von erfolgsorientierten Vergütungssystemen als die Erfahrungen von Praktikern. Jens Tigges, Geschäftsführer in der metallverarbeitenden Industrie, berichtet für das Unternehmermagazin der Sparkassen-Finanzgruppe von seinen Erfahrungen mit erfolgsorientierter Vergütung und Zieloptimierung.

Unter´m Strich sind die Erfahrungen mit dem erfolgsorientierten Vergütungssystem sehr positiv, zieht Jens Tigges Bilanz. In seinem mittelständisch geprägten Unternehmen werden insbesondere hochwertige Verbindungselemente für die Automobilindustrie produziert.

Produktivität um über 15 Prozent gesteigert

In vier Jahren, von 2008 bis 2011, wuchs die Produktivität um jährlich zwischen 2 und 5 Prozent. Zuvor stagnierte sie über einen langen Zeitraum oder war sogar rückläufig. Jens Tigges ist stolz darauf, mit seiner hoch engagierten Belegschaft selbst in der Wirtschafts- und Finanzkrise weitere Produktivitätsfortschritte erzielt zu haben.

Ein maßgeblicher Erfolgsfaktor ist laut Jens Tigges, der von uns seit 2008 bei Einführung, Gestaltung und Umsetzung des erfolgsorientierten Vergütungssystems durchgängig beraten wird, der Einsatz der Zieloptimierung. Mithilfe von Performance-Consultant Gunther Wolf schuf er auf dieser Basis im ersten Schritt ein Grundmodell der erfolgsorientierten Vergütung für die TIGGES GmbH und Co. KG.

erfolgsorientiertes Vergütungsgrundmodell mit Freiräumen

Wichtig war, dass dieses Grundmodell über alle Unternehmensbereiche hinweg widerspruchsfrei, stimmig und anwendbar war. Zugleich sollte es Spielräume und Stellschrauben enthalten, mit deren Hilfe die Bereichsleiter spezielle Gegebenheiten, die für die jeweilige Mitarbeitergruppe relevanten Ziele und andere Besonderheiten berücksichtigen können.

So kann im Außendienst beispielsweise eine erfolgsorientierte Vergütung auf ausschließlich individueller Basis erfolgen, die sich an erzielten Deckungsbeiträgen orientiert, während in der Fertigung eine erfolgsorientierte Vergütung auf Schicht- bzw. Gruppenebene erfolgt.

Qualitative Messgrößen integriert

Für qualitative Ziele, zu denen ökologische Ziele, Nachhaltigkeit, Qualität und Projekte zählen, nutzt Jens Tigges die von Gunther Wolf entwickelte Wenn-Dann-Verknüpfung. Hier kommt ein simples Scoring-System zur Anwendung: Die jeweiligen, gewichteten Minuspunkte für erkannte Verstöße werden am Monatsende addiert.

Erreicht ein Mitarbeiter 30 Minuspunkte, entfällt die erfolgsorientierte Vergütung komplett. Das klingt zunächst hart, aber fokussiert die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter auf die hier genannten Aspekte: Einen Entzug der hart erarbeiteten Erfolgsvergütung will wirklich kein Mitarbeiter riskieren.

Mitarbeiter partizipieren am Erfolg

Folglich geschah es auch nur zweimal in all den Jahren. Jens Tigges betont: „Das Bonus-Malus-System hat ja nicht zum Ziel, die erfolgsorientierte Vergütung zu kürzen. Vielmehr soll für alle deutlich und spürbar werden, wie bedeutsam die qualitativen Ziele für unseren Unternehmenserfolg sind.“

An diesen Erfolgen partizipieren die Mitarbeiter nicht nur gern, sondern offenbar auch in hohem Maße. „Die erfolgsorientierte Vergütung hat uns alle noch enger zusammengeschweißt. Sie ist zugleich ein Mitarbeiterbindungsinstrument: Wegen zu niedriger Vergütung verlässt uns hier keiner mehr.“

Gratis-Tipps vom Praktiker

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Variable Vergütung | Kurz und knapp
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Erfolgsorientierte Vergütung in der Praxis